Ausstellung ELF & TAINA
Fantasy Friends and Amazing Creatures
Vernissage
Sonntag 12. März 2017 11:00
Öffnungszeiten
Do/Fr 17:00 – 20:00
Sa/So 11:00 – 15:00
Finissge mit Paella Essen
Freitag 31. März 2017 19:00
Um Anmeldung zum Essen wird gebeten über Facebook oder auf info(at)kunstkreis49.ch
Kunstkreis49
BAHNstrasse 3
CH-4932 Lotzwil
Urban Street Art auf dem Land
Wenn es in der Stadt Zürich überhaupt idyllische Wohnungen gibt, dann hier. Eine grosse Küche, hohe Räume und ein Blick hinaus ins Grüne des Friedhofes Sihlfeld vermitteln Offenheit und Geborgenheit gleichzeitig. Am Tisch diskutieren die beiden Künstlerinnen. Seit 25 Jahren sind sie unterwegs und das im wahrsten Sinn des Wortes. ELF hat ihre Wurzeln in der Graffiti-Kunst der 90er-Jahre, was sie bis heute prägt, auch wenn sie sich künstlerisch längst weiter entwickelt hat. Heute gehören neben „Murals“ ebenfalls gemalte Bilder zu ihrer Arbeit. Ihr Markenzeichen ist der „Oneliner“, das heisst, sie malt abstrakte Charaktere, seien es Menschen oder Tiere, und zwar in einer Linie ohne abzusetzen. Dazu kommt ihr Faible für Strukturen, Farben und die Liebe zum Detail. Ihr biographischer und künstlerischer Weg führte sie aus der Schweiz nach Malaysia und Australien, wo sie mehrere Jahre arbeitete und lebte.
In der Zürcher Kunstszene verkehrt auch Taina. Seit die beiden sich kennen, sind sie fast unzertrennlich und hatten auch schon gemeinsam ein Atelier. Taina nennt ihren Stil ein Gemisch aus Urban Pop Art und „Character Design“. Mal sind es Katzen mit grossen Augen, die einen „jööö“-Effekt auslösen, dann wieder lachende Monster mit spitzen Zähnen. Ein Jahr lang hat sie im 2014 jeden Tag eine solche Kreatur geschaffen, nur zwei Tage hat sie verpasst. „Meine vierjährige Tochter beeinflusst mich ungemein“, sagt sie. Gelernt hat sie Dekorateurin und dann die Kunstgewerbeschule absolviert.
So gut sie miteinander auskommen, so anders ticken sie künstlerisch. Taina plant ihre Kunst akribisch, während ELF viel intuitiver ihre Werke angeht. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden hat aber auch Auswirkungen auf ihre Art zu arbeiten. „Mittlerweile bin ich spontaner, und ELF plant mehr“, lacht sie. „Wir treiben einander“, sagt sie zu ihrer künstlerischen Beziehung. Gleichzeitig schaue man auch zueinander und unterstütze sich gegenseitig. Oft wird man auch zusammen an Kunstveranstaltungen eingeladen, wie beispielsweise ans Autra Art Festival des Hotels Autra Caussa im graubündnerischen Danis.
Taina konnte an der „ibug“, dem Festival für urbane Kunst in Deutschland, mitmachen. 120 Künstler aus 17 Ländern seien dabei gewesen, erzählt sie. Womit auch schön aufgezeigt ist, dass ihre Kunstrichtungen einerseits vernetzt und andererseits sehr international sind. ELF wiederum wurde nach Luzern ans Blue Balls Festival eingeladen, was dazu führte, dass sie von der Kuratorin Christin Leuenberger entdeckt und nach Lotzwil eingeladen wurde.